Protist Produktion

Seit 1991 gibt es an den Mainzer Kammerspielen Inszenierungen unter dem Namen Protist Produktion von Oliver Blank, der in der Mehrzahl der Theaterstücke entweder als Regisseur oder als Schauspieler beteiligt war. Die Genres reichen hier vom ernsthaften Antikriegsdrama bis hin zur Boulevardkomödie, geschrieben von zeitgenössischen Autoren und Autorinnen. Und auch selbstverfasste Theaterstücke sind neuerdings dabei. In der letzten Jahren standen vor allem komödiantische Theaterstücke im Vordergrund, in denen wenige Schauspieler eine Fülle von sowohl männlichen als auch weiblichen Rollen höchst unterhaltsam auf unsere Bühne bringen. Dadurch erschließen wir uns auch den Bereich der Tragödie, den wir aber durch Ironie und Spott in einen Kontext stellen, der es möglich macht, darüber herzhaft zu lachen. Ein weiterer Pluspunkt ist natürlich, dass wir auch mit wenig Personal, aber mit viel Ironie Welttheater mit großer Besetzung, ja, ganze Werkschauen weltbedeutender Theaterschriftsteller (Shakespeare, Schiller) und -schriftstellerinnen (noch perspektivisch) auf die Bretter unserer kleinen Welt bringen können. Das wollen wir ohne Scherz in Zukunft unter Einbeziehung der Stilmittel der Komödie bis hin zur Farce und Groteske weiterentwickeln, ohne außer Acht zu lassen, dass wir mit den Zuschauerinnen und Zuschauern vor allem Eines im Sinn haben: Sie unterhalten. Zum Teil auch ohne tiefere Bedeutung…

Unsere aktuellen Produktionen

Inszenierungen und Rollen:

Florian Zeller erzählt seine Geschichte konsequent aus der Perspektive des Vaters, des ungläubig Betroffenen, als eine tragische Farce, in die sich der alte Mann immer mehr verheddert, 15 raffiniert verschachtelten Szenen – ein Vexierspiel von Wahn und Wirklichkeit, in dem André, mal Maulheld, mal frech und gewitzt, staunend und bangend auf all das ihm nun Befremdliche blickt, seien es die Veränderungen in seiner Wohnung oder die bei seinen Mitmenschen: seine Tochter Anne, ihr Lebenspartner Pierre, Laura, die hübsche neue Pflegerin, die Krankenschwester und der Pfleger, die ihm wie Spukgestalten in einem Strudel von Verdacht und Verrat erscheinen, bis er am Ende aufgibt und nach seiner Mutter ruft: „Mama, ich will weg von hier. Ich will, dass man mich hier wegholt. Ich will nach Hause.“

Ein theatralisches Spiegelkabinett, überraschend, schräg, beängstigend, aber auch komisch und schrill: ein alter Mann auf der Spurensuche nach sich selbst, gerät in eine Welt, in der seine Biografie und Beziehungen nicht mehr gelten, weil diese Welt, in der sie entstanden sind, im Verlöschen ist.

Aufführungsrechte: Theaterverlag Desch, Berlin mit freundlicher Genehmigung von L‘Agence Drama, 24 rue Feydeau, 75002 Paris, Frankreich

Premiere: Do 13. Oktober 2022 in den Mainzer Kammerspielen

Theateradaption von Patrick De Longrée nach „Mondo Piccolo Don Camillo“ 
von Giovannino Guareschi, Deutsch von Anna Machinek

Wer kennt sie nicht, die Saga zwischen dem berühmten Priester Don Camillo und dem kommunistischen Bürgermeister Peppone aus der Po-Ebene. Diese Theater-Adaption konzentriert sich allein auf den Meinungsaustausch und die Dialoge der Hauptakteure, nicht ohne deren Umfeld, die politischen oder religiösen Themen in den Geschichten feinsinnig und humorvoll darzustellen.

Eine herrlich bissige Komödie
Hinter den nebelverhangenen Felsen von Dartmoor, einem der unheimlichsten Moore Englands, lauert das Böse. In Gestalt eines fürchterlichen Höllenhundes macht es seit Generationen Jagd auf die schreckensstarren Erben von Baskerville Hall. Schon schickt sich die wilde Bestie an, ihre scharfen Klauen auch in die Gurgel des jüngsten Familiensprosses Sir Henry Baskerville zu schlagen. Doch diesmal 
tritt ihr ein starker Gegner in den Weg: die Logik in Person – der unvergleichliche Sherlock Holmes. Und natürlich sein Begleiter und Chronist – der leider etwas begriffsstutzige und immerzu den Falschen 
verdächtigende Dr. Watson. Nicht zu Vergessen, der in 
Liebe zur mysteriösen, aber betörenden Miss Stapleton entbrannte und frischgebackene Gutsherr Sir Henry Baskerville. Keine Hilfe zu erwarten ist allerdings vom verdächtigen Dienerpaar Barrymore oder dem merkwürdigen Bruder der Schönen, dem Naturforscher Stapleton. Mehr als all diese Figuren des Theaterstückes gespielt von nur drei Schauspielern. Ein Spaß nicht nur für Fans von Detektivgeschichten!

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