Protist Produktion
Seit 1991 gibt es an den Mainzer Kammerspielen Inszenierungen unter dem Namen Protist Produktion von Oliver Blank, der in der Mehrzahl der Theaterstücke entweder als Regisseur oder als Schauspieler beteiligt war. Die Genres reichen hier vom ernsthaften Antikriegsdrama bis hin zur Boulevardkomödie, geschrieben von zeitgenössischen Autoren und Autorinnen. Und auch selbstverfasste Theaterstücke sind neuerdings dabei. In der letzten Jahren standen vor allem komödiantische Theaterstücke im Vordergrund, in denen wenige Schauspieler eine Fülle von sowohl männlichen als auch weiblichen Rollen höchst unterhaltsam auf unsere Bühne bringen. Dadurch erschließen wir uns auch den Bereich der Tragödie, den wir aber durch Ironie und Spott in einen Kontext stellen, der es möglich macht, darüber herzhaft zu lachen. Ein weiterer Pluspunkt ist natürlich, dass wir auch mit wenig Personal, aber mit viel Ironie Welttheater mit großer Besetzung, ja, ganze Werkschauen weltbedeutender Theaterschriftsteller (Shakespeare, Schiller) und -schriftstellerinnen (noch perspektivisch) auf die Bretter unserer kleinen Welt bringen können. Das wollen wir ohne Scherz in Zukunft unter Einbeziehung der Stilmittel der Komödie bis hin zur Farce und Groteske weiterentwickeln, ohne außer Acht zu lassen, dass wir mit den Zuschauerinnen und Zuschauern vor allem Eines im Sinn haben: Sie unterhalten. Zum Teil auch ohne tiefere Bedeutung…
Unsere aktuellen Produktionen
Inszenierungen und Rollen:
Dracula
Gruselparodie von Wolfgang Benninghoven
nach dem Roman von Bram Stoker
Premiere: Do 29. Februar 2024
Regie: Oliver Blank
Assistenz: Fiona Larösch
Musik: Thilo Zetzmann
Mit: Tim Grothe, Axel Schwenk, Johannes Schedl
Aufführungsrechte: Wolfgang Benninghoven
Stellen Sie sich mal – nur so zum Spaß – den Filmklassiker von 1931 mit Bela Lugosi auf der Bühne vor – nur ohne Bela und ohne Film. Tja, und ohne Bühnenbild und ohne die erwarteten Schauspieler. Denn Bühnenbild, Requisiten und Schauspieler seien auf der A 3 beim Stau am Frankfurter Flughafen gestrandet. Trotzdem werde man jetzt eine Theaterversion des Horror-Klassikers „Dracula“ zeigen, aber leider nicht so wie geplant.
Denn der Veranstalter in Person des Führungstrios des Gustavsburger Cineastenclubs wird das Malheur bewältigen und alle Rollen in rasantem Wechsel spielen. Dieser ironische Ansatz bietet den drei Schauspielern viele Möglichkeiten, ihre komödiantischen Fähigkeiten voll auszuspielen, wenn sie zu dritt etwa ein Dutzend Rollen darstellen. In diesem virtuos gespielten, geistreichen Theaterspaß sehen wir Mina und ihren naiven Verlobten Mr. Harker – very british, den blutrünstigen Graf Dracula mit seinen drei putzigen Vampiretten – sehr transsylvanisch und seinen Gegenspieler, Prof. van Helsing – zeer nederlands. Da sind Renfield, der verrückt nach Käfern und Spinnen ist, dubiose Kutscher, schwarze Hunde, Fledermäuse, Irrenärzte, tote Kapitäne, blinde Blumenmädchen und und und.
Nie war Dracula so gefährlich und elegant, nie waren seine Opfer so schön und naiv. Nie seine Gegner so gemütlich und dabei so tödlich schlicht. Er kann einem Angst machen. Und Vergnügen.
Premiere: Do 29. Februar 2024 · Beginn: 20:00 Uhr
Fr 1. März · Sa 2. März 2024
Fr 15. März · Sa 16. März 2024
Di 23. April · Mi 24. 2024 · Do 25. April 2024
Do 30. Mai · Fr 31. Mai · Sa 1. Juni 2024
Di 18. Juni · Mi 19. Juni · Do 20. Juni 2024
Di 15. Oktober · Mi 16. Oktober · Do 17. Oktober 2024
Fr 8. November · Sa 9. November 2024
Beginn: jeweils 20:00 Uhr
Der Hund der Baskervilles
von Sir Arthur Conan Doyle, bearbeitet
von Canny und Nicholson
Premiere: 09.01.2020
Regie: Oliver Blank
mit Tim Grothe, Detlev Nyga, Axel Schwenk
Eine herrlich bissige Komödie
Hinter den nebelverhangenen Felsen von Dartmoor, einem der unheimlichsten Moore Englands, lauert das Böse. In Gestalt eines fürchterlichen Höllenhundes macht es seit Generationen Jagd auf die schreckensstarren Erben von Baskerville Hall. Schon schickt sich die wilde Bestie an, ihre scharfen Klauen auch in die Gurgel des jüngsten Familiensprosses Sir Henry Baskerville zu schlagen. Doch diesmal tritt ihr ein starker Gegner in den Weg: die Logik in Person – der unvergleichliche Sherlock Holmes. Und natürlich sein Begleiter und Chronist – der leider etwas begriffsstutzige und immerzu den Falschen verdächtigende Dr. Watson. Nicht zu Vergessen, der in Liebe zur mysteriösen, aber betörenden Miss Stapleton entbrannte und frischgebackene Gutsherr Sir Henry Baskerville. Keine Hilfe zu erwarten ist allerdings vom verdächtigen Dienerpaar Barrymore oder dem merkwürdigen Bruder der Schönen, dem Naturforscher Stapleton. Mehr als all diese Figuren des Theaterstückes gespielt von nur drei Schauspielern. Ein Spaß nicht nur für Fans von Detektivgeschichten!
Vater
(Le Père) von Florian Zeller
Deutsch von Annette und Paul Bäcker
Regie: Oliver Blank
Regieassistenz: Davina Pohl
Bühnenmusik: Thilo Zetzmann
Mit: Theresa Fassbender, Yvonne Rennert, Alina Stemmerich, Oliver Blank, Horst Krebs, Axel Schwenk
Florian Zeller erzählt seine Geschichte konsequent aus der Perspektive des Vaters, des ungläubig Betroffenen, als eine tragische Farce, in die sich der alte Mann immer mehr verheddert, 15 raffiniert verschachtelten Szenen – ein Vexierspiel von Wahn und Wirklichkeit, in dem André, mal Maulheld, mal frech und gewitzt, staunend und bangend auf all das ihm nun Befremdliche blickt, seien es die Veränderungen in seiner Wohnung oder die bei seinen Mitmenschen: seine Tochter Anne, ihr Lebenspartner Pierre, Laura, die hübsche neue Pflegerin, die Krankenschwester und der Pfleger, die ihm wie Spukgestalten in einem Strudel von Verdacht und Verrat erscheinen, bis er am Ende aufgibt und nach seiner Mutter ruft: „Mama, ich will weg von hier. Ich will, dass man mich hier wegholt. Ich will nach Hause.“
Ein theatralisches Spiegelkabinett, überraschend, schräg, beängstigend, aber auch komisch und schrill: ein alter Mann auf der Spurensuche nach sich selbst, gerät in eine Welt, in der seine Biografie und Beziehungen nicht mehr gelten, weil diese Welt, in der sie entstanden sind, im Verlöschen ist.
Aufführungsrechte: Theaterverlag Desch, Berlin mit freundlicher Genehmigung von L‘Agence Drama, 24 rue Feydeau, 75002 Paris, Frankreich
Premiere: Do 13. Oktober 2022 in den Mainzer Kammerspielen
Produktionen Archiv
Inszenierungen und Rollen:
Don Camillo zu Dritt
Premiere: Do 31. März 2022
Regie: Oliver Blank
Musik: Thilo Zetzmann
Mit: Tim Grothe, Axel Schwenk
Stimme: Oliver Blank
Aufführungsrechte: AHN & SIMROCK Bühnen- und Musikverlag GmbH, Hamburg
Ziemlich beste Freunde
von Eric Toledano und Olivier Nakache
Premiere: 10. Januar 2019
Regie: Oliver Blank
mit Felicia Binger/Therese Fassbender,
Yvonne Rennert, Jeremias Beckford,
Horst Krebs, Axel Schwenk
Monolog für Drei
von Oliver Blank
Premiere: 22.10.2020
Regie: Oliver Blank
mit Tim Grothe, Detlev Nyga, Axel Schwenk
Wer ist Monsieur Schmitt?
von Sébastien Thiéry
Premiere: 11.01.2018
Regie: Oliver Blank
mit Julia Prochnow, Oliver Blank, Tim Grothe, Maroin Mhadhbi, Axel Schwenk
Schillers sämtliche Werke … leicht gekürzt
von Michael Ehnert
Premiere: 29.09.2016
Regie: Oliver Blank
mit Tim Grothe, Maroin Mhadhbi, Detlev Nyga, Axel Schwenk
Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt)
von Adam Long, Daniel Singer, Jess Weinfield
Premiere: 01.10.2015
Regie: Oliver Blank
mit Tim Grothe, Detlev Nyga, Axel Schwenk
Das Geheimnis der Irma Vep
von Charles Ludlam
Premiere: 25.09.2014
Regie: Oliver Blank
mit Detlev Nyga, Axel Schwenk
Die 39 Stufen
von John Buchan und Alfred Hitchcock, bearbeitet von Patrick Barlow
Premiere: 21.02.2013
Regie: Doris Enders
mit Manuela Stüßer, Dietmar Bertram, Oliver Blank, Kevin Silvergieter
Maurice Maeterlinck
Leseabend von Oliver Blank
Premiere: 21.10.2012
Regie: Ensemble
mit Oliver Blank, Christoph Maasch
Toutou
von Daniel Besse und Agnès Tutnuit
Premiere: 13.10.2011
Regie: Doris Enders
mit Martina Göhring, Wolfgang Heitz, Oliver Blank/Detlev Nyga/Sven Kube/Eric Lenke
Die Lissabonner Traviata
von Terrence McNally
Premiere: 08.04.2010
Regie:Oliver Blank
mit Frank Eller, Ingo Graupner, Armin Hauser, Stephan Witzlinger
Falsche Schlange
von Alan Ayckbourn
Premiere: 16.04.2009
Regie: Oliver Blank
mit Martina Göhring, Saskia Huppert, Myriam Tancredi
Die Grönholm-Methode
von Jordi Galceran
Premiere: 08.02.2007
Regie: Doris Enders
mit Gudrun Schnitzer, Harald Preis, Oliver Blank und Volker Heymann/Felix Pielmeyer
Ohio ...? – Wieso?!
von Gabriel Barylli
Premiere: 13.10.2005
Regie: Oliver Blank
Musikalische Leitung: Bert Jonas
Klavier: René Rudisile
mit Sabine Koch, Claudia Brunnert, Philippe Huguet, Detlev Nyga
Elling
von Axel Hellstenius
Premiere: 01.04.2004
Regie: Oliver Blank
mit Mike Kess, Patrick Twinem, Sybille Schmid, Heinz Harth
Maiandacht
von Thomas Bernhard
Premiere: 27.06.2003
Regie: Oliver Blank
mit Doris Enders, Martina Römert, Oliver Blank, Statisterie
Vincent River
von Philip Ridley
Premiere: 27.03.2003
Regie: Oliver Blank
mit Doris Enders, Frank Eller
Wer hat Angst vor Virginia Woolf …?
von Edward Albee
Premiere: 31.01.2002
Regie: Ensemble
mit Oliver Blank, Doris Enders, Vincent Wojdacki, Andrea M. Dewell
Butterbrot
von Gabriel Barylli
Premiere: 26.10.2000
Regie: Doris Enders
mit Oliver Blank, Volker Heymann, Christian Lugerth
Antigone in New York
von Janusz Glowacki
Premiere: 13.10.1998
Regie: Oliver Blank
mit Rudy C. Meidl, Christian Lugerth, Doris Enders, Mike Kess, Oliver Blank
Kunst
von Yasmina Reza
Premiere: 23.09.1997
Regie: Oliver Blank
mit Mike Kess, Rudy C. Meidl, Achim Stellwagen/Philippe Huguet
Grillparzer im Pornoladen
von Peter Turrini
Premiere: 27.10.1996
Regie: Oliver Blank
mit Doris Enders, Wolfgang Heitz
Der Disney-Killer
von Philip Ridley
Premiere: 30.05.1996
Inszenierung: Oliver Blank
mit Oliver Blank, Mike Kess, Martin Plass, Sybille Schmid
Freshwater
von Virginia Woolf
Premiere: 09.06.1994
Regie: Doris Enders
mit Oliver Blank, Kristina Scheyhing, Madeleine Rinker-Kuhnert, Hasan Fehmi Kardaş, Ben Engel, Martin Wirsing
Herren
von Jan Ericson
Premiere: 03.12.1993
Regie: Oliver Blank
mit Mike Kess, Ulrich Sommer, Achim Stellwagen
Jakobinischer Bilderbogen
ein politisches Mundartstück von Volker Gallé
Premiere: 18.03.1993
Regie: Oliver Blank
mit Matthias Albold, Volker Gallé, Markus Goerisch, Heiner Martin, Stefan Kunz
Frauen, Krieg, Lustspiel
von Thomas Brasch
Premiere: 23.05.1991
Regie: Oliver Blank
mit Martina Göhring, Claudia Macht, Hasan Fehmi Kardaş, Stefan Kurz, Statisterie
Blumen im Mund
Einakter von Pirandello, Beckett, Mrozek
Regie Bernd Görner
Premiere: 08.11.1990
mit Oliver Blank, Stefan Holm, Patricia Beck
Wir sind Lockvögel, Baby!
von Elfriede Jelinek
Entwurf und Regie: Claudia Wehner
Premiere: 18.01.1990
mit Doris Enders, Katharina Hill, Oliver Blank, Klaus Merten
Solo für Carlos und Sigmund
eine groteske Farce von Marco Antonio de la Parra
Regie: Claudia Wehner
Premiere: 19.01.1989
mit Oliver Blank, Klaus Merten
Der Kuss der Spinnenfrau
von Manuel Puig
Regie: Claudia Wehner
Premiere: 28.04.1988
mit Oliver Blank, Klaus Merten
Katastrophe
von Samuel Beckett
Premiere: 04.05.1986
Inszenierung: Michael Heintz
mit Oliver Blank, Tom Peifer u.a.